Der Zankapfel im Oeverdiek Foto: Peter SörensenTimmendorfer Strand - In der letzten Bauausschusssitzung der Gemeinde Timmendorfer Strand stand das Thema „Oeverdiek“ wieder einmal auf der Tagesordnung. Seit Monaten werden die Anwohnerinnen und Anwohner im Ortsteil Oeverdiek seitens der CDU und der WUB gezwungen, sich anwaltlicher Hilfe zu bedienen, um ihre Rechte geltend machen zu können. Im Kern geht es um die Frage, ob der dörfliche Charakter Oeverdieks, der baurechtlich bisher als sog. „reines Wohngebiet“  gilt, erheblich verändert und einer massiven  touristischen Bebauung weichen soll. Nach den aktuellen Vorstellungen von CDU und WUB soll das reine Wohngebiet in ein allgemeines Wohngebiet verwandelt werden und eine Bebauung mit Gebäuden mit einer Seitenlänge von 50 m erlaubt sein. 
Hintergrund ist, dass seitens von Anwohner in dem betroffenen Ortsteil ein rechtskräftiges oberverwaltungsgerichtliches Urteil erstritten wurde, dass den Betrieb eines widerrechtlich gebauten Hotels untersagte.
Da es gegen das Urteil des Oberverwaltungsgerichts Schleswig kein Rechtsmittel mehr gibt und über den betroffenen Betrieb in der Zwischenzeit infolge dessen das Insolvenzverfahren eröffnet wurde, soll nun der Bebauungsplan seitens des Gemeinderates verändert werden, um den Hotelbetrieb künftig zu ermöglichen.
Dass es sich bei der Vorgehensweise von CDU und WUB möglicherweise um eine rechtlich unzulässige Einzelfalländerung des Bebauungsplanes geht, stört seitens der CDU sowie der WUB niemanden. Vielmehr ist man darum bemüht nach außen deutlich zu machen, dass es um eine touristische Weiterentwicklung des Ortes gehe und nicht um eine von Privatinteressen geprägten Gefälligkeitshandlung. Die Rechte und der Vertrauensschutz der restlichen Bewohner Oeverdieks werden ignoriert, obwohl allen Gemeinderats- und Ausschussmitgliedern eine Unterschriftenliste vorliegt, aus der unmissverständlich hervorgeht, dass die Mehrheit der Bewohnerinnen und Bewohner Oeverdieks eine so weit gehende und rücksichtslose Veränderung ihrer Heimat nicht wollen.
Grünen, FDP und SPD wird seitens von CDU und WUB vorgeworfen, eine wirtschaftsfeindliche Politik zu betreiben, die die Weiterentwicklung der Gemeinde im Hinblick auf den für sie  lebensnotwendigen Tourismus verhindere.
Zum großen Bedauern von Grünen und FDP sowie der SPD wurde seitens der Verwaltung bisher nicht das Gespräch mit den Betroffenen in Oeverdiek gesucht, um möglicherweise eine einvernehmliche Lösung herbeizuführen und einen langjährigen und kräftezehrenden Verwaltungsprozess im Rahmen eines sog. Normenkontrollverfahrens für die Betroffenen in Oeverdiek zu vermeiden. Um ein friedliches, ausgeglichenes und von gegenseitiger Rücksichtnahme geprägtes Zusammenleben der Gemeindebewohner zu ermöglichen und um den Anwohnerinnen und Anwohner Overdieks ein extrem kostenintensives sowie sehr zeitraubendes Normenkontrollverfahren zu ersparen, schlug Mike Weber (FDP) in Absprache mit Grünen und SPD daher in der Sitzung vom 15.01.2009 vor, dass die Verwaltung das Gespräch mit den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern in Oeverdiek suchen sollte. Mit den Stimmen von CDU und WUB wurde dieser Vorschlag jedoch abgelehnt. Der Dialog soll also auf keinen Fall stattfinden!

Somit wird deutlich, dass CDU und WUB eine Politik gegen die Mehrheit der Anwohnerinnen und Anwohner in Oeverdiek betreiben und eine jahrelange gerichtliche Konfrontation unbedingt gewollt ist. Grüne, FDP und SPD haben für die Konfrontationshaltung von CDU und WUB keinerlei Verständnis und appellieren erneut an die Christdemokraten und die Unabhängigen Bürger, ihre Haltung kritisch zu hinterfragen und sich ins Bewusstsein zu rufen, dass sie die Interessen aller Bürgerinnen und Bürger vertreten und zum Wohle der Gemeinde zu handeln haben. „Von einem Handeln zum Wohle der Gemeinde kann wohl nicht mehr gesprochen werden, wenn man es geradezu darauf anlegt, die Mehrheit der Oeverdieker in einen jahrelangen Rechtsstreit gegen die Verwaltung zu zwingen!“, so Weber. (UH)

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